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Einblicke in das "Nummernspiel" der GVB

Warum es 13 schlägt, wenn eine neue Bim anrollt, und keine Tram Nummern über 27 trägt?

Einblicke in das "Nummernspiel" der GVB

CHAOS MIT SYSTEM: KLEINES EINMALEINS DER GVB-LINIEN

Gezählt wird immer schön der Reihe nach, glaubt der Laie. Die GVB haben bei der Nummerierung von Bus und Bim eine andere Theorie, die den Gesetzen der Logik folgt, bisweilen aber aus der Systemreihe tanzt.

Um 19 Uhr startete gestern die Abend-Tram 13 zu ihrer Jungfernfahrt zwischen Krenngasse und Liebenau. Sie ersetzt den 14er (Hauptbahnhof - Liebenau). Grund zum Grübeln: Denn 13 kommt selten nach 14; auch der 14er war schon verwirrend, gab es doch bisher keine Bimlinien 8 bis 12. Keine Spur von Chaos, wie GVB-Sprecher Andreas Solymos erklärt: "Straßenbahnen zwischen 10 und 20 sind Sonderlinien, die den Jakominiplatz queren." Da fährt der 13er auf den Gleisen des 3ers, der 14er auf den Spuren des 4ers und der 15er folgt "alle heiligen Zeiten" der Fährte des 5ers zum Zentralfriedhof - Logik eben!

Das GVB-Einmaleins im Detail:
Tram-Stammlinien: 1 bis 9
Sonder-Linien über Jakominiplatz: 10 bis 19
Kurz-Straßenbahnlinien: 20 bis 28
Busse über Jakominiplatz: 30 bis 39
Einschub- und Ersatzbusse: 90 bis 99
Tangential-Buslinien: 40er, 60er, 80er und 70er tanzen aus der Reihe. 63er und 85er steuern etwa als "falsche Fünfziger-Busse" den Hauptbahnhof an.

Für weitere Straßenbahnen sind zwar Nummern bis 28 reserviert, de facto könnte aber höchstens ein "27er" durch die Stadt kurven - und das hat nichts mit Logik, aber viel mit Technik zu tun. Solymos: "Unsere automatische Weichenstell-Anlage kann nur 27 Linien verarbeiten." So ist jede der insgesamt 31 GVB-Linien eine besondere Nummer: die höchste der Einschub-Bus 99, die niedrigste der 1er (Mariatrost-Eggenberg). Die Linie 2 ist im 20. Jahrhundert verloren gegangen und wird so schnell nicht wiederkehren. Denn nach GVB-Zählung würde die neue Bim nach Don Bosco die 8 erhalten, falls sie je gebaut wird. Noch komplizierter wird die Sache durch die GVB-interne Zählung. Da hat sogar die Schlossbergbahn eine Nummer (29). Und bei Einführung der Buslinie 62 ging durch das interne Nummernspiel ein Marketing-Gag nur begrenzt auf. Der Bus sollte nach dem US-Highway "Route 66" benannt werden. Da intern aber die 66 für alle nicht öffentlichen Fahrten schon vergeben war, musste die Linie kurzerhand in "Route 62" umgetauft werden. Solymos ist überzeugt, dass die GVB mit den Zahlen bis 100 noch eine Zeitlang das Auslangen finden: "Sollte es nötig sein, sind wir aber sicher flexibel und kreativ."

Ann-Mary Linhart

Aus: Kleine Zeitung, 27. April 2000

Dankeschön! Der obige Artikel über "GVB - Chaos mit System" bezieht sich auf die Auskünfte des GVB-Sprechers Andreas Solymos. Herr DI Solymos hat mit 1. Juni seinen Arbeitsplatz bei den GVB verlassen und (s)einen neuen in der Stadtwerke-Zentrale bezogen. Wir wollen uns auf diesem Wege bei Herrn DI Andreas Solymos für viele Jahre guter Zusammenarbeit bedanken! Für unsere Anliegen hatte er immer ein offenes Ohr und wir fühlten uns bei ihm gut aufgehoben. Mehrmals besuchte er unsere Verkehrssitzungen und stand uns mit guten Ratschlägen sowie mit tatkräftiger Hilfe und vielen Erklärungen zur Seite. Vielen Dank und weiterhin alles Gute! Im Namen vieler blinder und sehbehinderter Fahrgäste der Stadt Graz - Ann-Mary Linhart

Aus: "Odilien-Institut im Blickpunkt", Folge 44/Juni 2000

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Erstellt am Di, 17.10.00, 08:01:19 Uhr.
URL: http://www.anderssehen.at/verkehr/13.shtml

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